Teilnehmer: Raphael, Roger, Elisa und Jonas als Tourenleiter
Bei der Planung der Tour bestand die Herausforderung darin, die rar gesäten Verbindungen auf der schweizerischen und italienischen Seite richtig auszuwählen, damit die Tour zeitlich überhaupt durchführbar war.
Deshalb brachen wir recht früh um 5:45 in Brig mit dem Auto auf und erreichten um 7:00 den Staudamm Mattmark. Nach 2 h Fussmarsch entlang des Stausees und anschliessendem Aufstieg zum Monte Moro Pass, betraten wir, den von der goldenen Madonna delle Nevi beschützten, italienischen Boden. Ein paar Fotos wurden geschossen und dann gings in 30 Minuten zum Einstieg. Der Weg war mit Steinmännchen markiert und wir folgten diesen über grosse Blöcke und Wegstücke bis zur markanten Scharte im Südgrat, wo sich der Einstieg befand. Dort machten wir uns bereit und kletterten los. Gerade als wir loskletterten (um ca. 9:30), nährte sich eine grosse Gruppe verschiedener Seilschaften. Diese waren mit der Seilbahn von Macugnaga gekommen und stauten sich nun am Einstieg. Später, als wir bereits einige Zeit am Grat geklettert waren, sind einige dieser Seilschaften, ohne einzusteigen wieder zur Bahn zurückgekehrt. Wären wir nicht so früh gestartet, hätte uns wohl dasselbe Schicksal erwartet. Wir jedoch, kletterten nun mit klammen Fingern die 1. Seillänge, denn am Morgen war es noch recht frisch und windig. Die 2. Seillänge stellte sich dann als die unerwartete Knack- (nicht Kack-) Nuss der Tour dar. Obwohl nur als 4c eingestuft, erwies sich die plattige Stelle als unglaublich schwierig. Nachdem Raphael sich im Vorstieg, heldenhaft und ohne einen technischen Fehler hinauf gestemmt hatte, kletterte Jonas nach und legte für sich und die nachfolgende Seilschaft eine Schlinge in den Bohrhaken. Anschliessend ging es über erstaunlich guten Felsen und einige schöne Kletterstellen bis hinauf zum Gipfel. Dabei stellte sich die 5a als besonderer Leckerbissen heraus und wir konnten hie und da unser Friends einsetzten. Ohne diese wären die Hakenabstände teils recht abenteuerlich gewesen. Keile waren nirgends nötig.
Unterhalb des Gipfels entschieden wir uns im Windschutz zu Rasten. Da sich gerade gute Risse anboten, richtete Raphael dort einen ausgezeichneten Ausgleichsstand mit drei Friends ein und wir debattierten noch eine Weile über Seil- und Sicherungstechnik. Um 13:30 standen wir dann endlich am Gipfel. Die Aussicht war grandios und wir konnten viele der uns bekannten Walliser und unbekannten italienischen Gipfel bestaunen. Der Absteige war eine Mischung aus grossen Blöcken, Wegstücken, Felsplatten und schliesslich schneeloser Skipiste bis zur Bergstation. Dort erwarben wir für je 15 Euro ein Ticket und fuhren mit der Seilbahn nach Macugnaga. Von dort aus nahmen wir 15 min später den Bus Richtung Domo. Das dies so gut klappte, war ein Wunder, denn eigentlich hatten wir auf die nächste Verbindung, mit viel mehr Wartezeit gezielt. Um 16:15 trafen wir gut gelaunt in Domo ein und genehmigten uns ein Bier und ein Gelati vor der Rückreise nach Brig.
Zeitplan:
- Mattmark: 7:00
- Pass: 9:00
- Einstieg: 9:30
- Gipfel an: 13:30
- Bergstation Monte Moro Pass: 14:30
- Domodossola: 16:15
Material:
- 40 m Seil
- 6 Exen
- 1 Satz Friends
Der Tourenleiter Jonas Bürcher
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