Tourenleiter: Marco Zimmermann

Teilnehmer: Patrik Margelist, Marco Müller und Robert Allan

Die ursprünglich geplante Tour auf das Wilerhorn konnte wegen eines Lawinenkegels auf der Zufahrtsstrasse zum Ausgangspunkt nicht in Angriff genommen werden. Zum Glück, wie sich herausstellte – denn die Alternative, die wir letztendlich stattdessen unternahmen, bot allerbeste Verhältnisse, die an diesem Tag wohl nirgends sonst in dieser Art und Weise angetroffen werden konnten:

Als wir in Visp losfuhren, hörte es gerade auf zu regnen und das Wallis war noch komplett in Wolken gehüllt. Kurz vor 9 Uhr schwebten wir von Leukerbad mit der Seilbahn Richtung Skigebiet Torrent, um dort den Sessellift bis zum Schwalbennest zu nehmen. In der Nacht zuvor fielen im Gebiet rund 20cm frischer Schnee, praktisch ohne Windeinfluss. Pünktlich als wir bei der Bergstation des Sessellifts ankamen und Richtung Torrenthorn starteten, lichtete sich der dortige Nebel allmählich und die Sonne zeigte sich (wie prognostiziert). Nach einer knappen Stunde standen wir bereits auf unserem ersten Etappenziel, dem Torrenthorn. Nun nahmen wir das erste Highlight in Angriff: das breite aber schön steile Couloir zum Wysse See mit bestem Pulverschnee. Ein Hochgenuss. Unten angekommen wurde wieder aufgefellt und dann ging es aufwärts Richtung Mauerhorn, wo wir knapp eineinhalb Stunden später ankamen. Dort das zweite Highlight: eine kurze aber mit bestem Pulver ausgestattete Abfahrt über den Oberferdengletscher. Erneut ein Hochgenuss. Hier fellten wir erneut auf, um zum Ferdenpass zu gelangen. Wenige Minuten später erreichten wir diesen und machten uns bereit für das dritte und mit Abstand beste Highlight des Tages: Die Abfahrt via Majingalp nach Leukerbad. Fast 800 Höhenmeter bester Skihänge, die bis kurz vor unserem Eintreffen noch im Schatten lagen und entsprechend mit feinstem Pulver aufwarteten. Mitunter von den besten Pulververhältnissen dieses Winters – und das Mitte März! Mann, war das geil! Ab der Majingalp erwartete uns dann zunehmends Bremsschnee, dennoch konnten wir beinahe bis nach Leukerbad abfahren. Lediglich die letzten paar Meter mussten wir über Wiesen die Ski tragen. Ein voller Erfolg.

Dass die Zufahrtsstrasse für die Tour auf das Wilerhorn nicht passierbar war, war im Nachhinein betrachtet das Beste, was uns passieren konnte. Denn nur daher kamen wir überhaupt in den Genuss dieser Alternativtour mit dem Prädikat ‚Weltklasse‘. Gerne wieder.